Zuhause im Aufbruch

 

Eine Reportage über das Wohnen an der Mattenstrasse von 2017-2018 in Basel.

Wer die Menschen an der Mattenstrasse 74/76 besucht, wird auf offene Türen stossen. Durch das Tor hindurch gelangt man förmlich in eine Oase mitten in der Stadt Basel. Die Menschen, die dort wohnen, leben gemeinsam. Man trifft sich im Innenhof, um zu reden, zu essen oder zu feiern. Über die letzten 100 Jahre ist ein historisches Häuserensemble entstanden, welches zu einem Ort für Begegnungen wurde. Eine Idylle, die scheinbar dem Abriss geweiht ist.


Von meiner Wohnung aus kann ich das rege Treiben meiner Nachbarn beobachten. Aus Neugier, ausgerüstet mit der Kamera, betrat ich eines Tages den Innenhof und lernte die BewohnerInnen kennen. Durch das Suchen nach Bildern, die den drohenden Abriss und den damit verbundenen Auszug verkörpern, trat ich in Beziehung zu einem Ort, der Wunderbares bereithält. Jede Wohnungstüre verbirgt eine kleine Welt, in der Menschen ein Zuhause gefunden haben. Dass dieser Ort vielleicht bald nicht mehr existiert, ist für mich undenkbar. Die Fotografien sollen aber nicht nur das Schwere und Traurige dokumentieren, sondern vor allem das Leben, welches sich in diesen Räumen abspielt. Die MieterInnen setzen sich für ihr Zuhause vehement ein und stossen damit auf offene und auf taube Ohren.

Die gezeigten Bilder geben Einblicke, die das Leben an der Mattenstrasse schreibt. Als BetrachterInnen sind wir herausgefordert, dieser kleinen kostbaren Welt zu begegnen und sie wertschätzen zu lernen.